Stellen Sie sich vor, sie sind der Chef eines Unternehmens. Ihr Ihnen direkt unterstellter Mitarbeiter, faktisch Ihr persönlicher Assistent, ist ein Flaneur. Er macht nur das, was Sie ihm anschaffen und nur so lange, wie er es muss. Freiwillig greift er nichts an. Er suhlt sich nur in seiner Komfortzone. Abends, wenn er zu Hause ist, liegt er vor dem Fernseher und steht nur auf, wenn er Hunger oder Durst hat oder aufs „stille Örtchen“ muss. Wenn Sie ihn auf sein Verhalten ansprechen, hat er tausend Gründe, warum Sie, seine Kollegen, die Firma, die Welt und nicht er an seinem Unglück schuld sind.
Jetzt wechseln wir die Perspektive. Sie sind ein sehr engagierter Mitarbeiter. Sie lieben ihre Arbeit und machen sie gern. Sie kommen als erster ins Büro und gehen als letzter. Sie beschweren sich nie, helfen wo Sie können, ohne je was dafür zu verlangen. Und überhaupt, Sie sind für diesen Job überqualifiziert. Ihr Chef, ein Mensch mit Tunnelblick und Betriebsblindheit, schätzt Ihre Arbeit nicht. Er zwingt Sie regelrecht, an Ihre gesundheitlichen Grenzen zu gehen. Er lässt Sie unbezahlte Überstunden machen, kritisiert Ihre Arbeit und dankt Ihnen nie. Egal was Sie tun, man kann es ihm nie recht machen.
Und jetzt, stellen Sie sich vor, dass Sie beides in einem sind: der Chef und der faule Mitarbeiter. Ihr Chef-Ich beschließt, dass Sie ab sofort mehr Sport machen, sich gesünder ernähren und weniger fernsehen sollen. Ihr faules Mitarbeiter-Ich versaut das bestimmt, nicht wahr? Doch wer hat in diesem Spiel gewonnen? Zuerst ist das faule Mitarbeiter-Ich glücklich. Da aber das Chef-Ich total enttäuscht ist, dauert das Glücksgefühl nicht lange an. Das Ergebnis: Sie sind frustriert.
Wenn dieses Szenario nicht auf Sie zutrifft, freuen Sie sich nicht zu früh! Jetzt kommt das fleißige Mitarbeiter-Ich dran.
Sie machen regelmäßig Sport, ernähren sich gesund und sind engagiert im Beruf, Sie sind für die Familie und Freunde da. Doch was macht Ihr Chef-Ich? Es wartet darauf, dass die Familie, die Freunde, der Job oder sonst wer Sie für Ihr Tun belohnen. Das Chef-Ich fühlt sich nicht dafür zuständig. Oder beschenken Sie sich selbst, wenn Sie eine 5 km Strecke gelaufen sind? Stehen Sie täglich vom Spiegel und sagen sich selbst, wie attraktiv Sie sind? Können Sie, ohne sich unwohl zu fühlen, sagen: „Ich liebe mich.“ Tja, Ihr Chef-Ich freut sich, weil Sie all das machen, ohne Anerkennung zu bekommen, aber Ihr Mitarbeiter-Ich ist demotiviert, womöglich sogar deprimiert.
Haben Sie jemals Ihr Mitarbeiter-Ich gefragt, was es gern hätte, damit es endlich loslegt? Haben Sie Ihr Chef-Ich darauf aufmerksam gemacht, dass es etwas mehr Anerkennung geben könnte?
Denn warum soll jemand anderer dankbar sein, dass Sie einen guten Job machen, ein gesundes Leben führen und für die Familie da sind? Eine Beförderung, gute Gesundheit, Harmonie sind die zwangsläufigen Ergebnisse, wenn man etwas richtig tut.
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Autorin: Maia EGGER